RUT - Ringleitung für Uhr(takt) und Telefon

RUT - Ringleitung für Uhr(takt) und Telefon

 

RUT - Eine Einführung

Wer noch gar nichts mit dem Begriff RUT anfangen kann, dem wird die Einführung auf das Thema auf den Seiten des FREMO dringend empfohlen, so dass die folgenden Absätze besser verstanden werden können.

 

Unterschied zwischen FKTT-RUT und FREMO-RUT

Neben Gemeinsamkeiten gibt es auch einige Unterschiede zwischen FKTT- und FREMO-RUT. Nachfolgend eine kleine Auflistung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  1. Aufbau der RUT-Boxen ist generell etwas anders
  2. Feste Nummernverdrahtung statt Codierstecker
  3. TAE-Buchse statt UAE-Buchse
  4. Cinch-Buchse statt Lautsprecherbuchse
  5. 25polige SUB-D Stecker Verbindungskabel mit Stecker und Buchse statt Stecker und Stecker
  6. Uhrtakt immer 24V statt 12V/24V
  7. Material (Leitungen, RUT-Boxen) werden zentral statt dezentral verwaltet

zu 1.)
Sieht man sich einmal die RUT-Boxen an und vergleicht sie miteinander, kommt man zum Schluss: "Ach Mönsch, die sehen ja so anders gar nicht aus." Und dies stimmt tatsächlich. Sie sehen nicht wesentlich anders aus als die FREMO-RUT-Boxen, doch sind es wie üblich die inneren Werte, die entscheidend sind.

Bedingt durch das Stecker-Buchse System (siehe Punkt 5.) und der festen Nummernverdrahtung (siehe Punkt 2.) ist es so, dass die FKTT-RUT-Boxen einen definierten Eingang und ein oder zwei definierte Ausgang/Ausgänge haben. Die rückwärtige Einspeisung der Box durch einen der Ausgänge funktioniert nicht, was ich selbst einmal schmerzlich feststellen musste. Dies liegt am festen Telefonangriff, der eben nur am Eingang stattfindet und dann nicht weiter durchverkabelt ist.

Beim FKTT gibt es bisher drei verschiedene Arten von RUT-Boxen, die der TT-COM, die der TT-COM Mini und für die Hicom. Nach der Beschaffung neuer Telefonzentralen, wird auch meist eine Serie neuer Boxen beschafft.

Die Boxen der TT-COM haben einen definierten Eingang, gekennzeichnet mit "E", dass ist der einizge SUB-D Stecker, und zwei Ausgänge gekennzeichnet mit "A", dass sind die beiden vorhandenen SUB-D Buchsen. Damit können diese Boxen auch als Verteiler/Abzweig eingesetzt werden.

Die Boxen der TT-COM Mini sind etwas kleiner und haben je einen definierten Eingang und einen definierten Ausgang. Der Eingang ist nicht gekennzeichnet aber anhand des SUB-D Steckers zu erkennen, der Ausgang ist durch die SUB-D Buchse erkenntlich.

Die Boxen der großen Hicom sind in einer Art Serienproduktion neu erstellt worden und intern anders aufgebaut, als die Boxen der TT-COM und der TT-COM Mini. Durch die Verwendung eines Flachbandkabels sind alle Leitungen durchgeschaltet, wobei der Abgriff bewährt hart codiert ist. Desweiteren finden sich neben der Cinch-Buchse noch eine Lautsprecherbuchse sowie neben der TAE-Buchse eine UAE-Buchse auf der Frontplatte bzw. an der Seite. Dadurch ist diese Box relativ flexibel einsetzbar. Diese Boxen können Notfalls auch im FREMO-Betrieb eingesetzt werden. Alle zukünftigen Boxen basieren auf dem Modell der Hicom-Boxen.

zu 2.)
Unsere RUT-Boxen sind hart verdrahtet und somit auch hart codiert im Gegensatz zum FREMO, wo man einen Codierstecker verwendet. Das bedeutet, man muss beim Aufbau darauf achten, welche Doppelader man gerade vergeben hat. Diese Doppelader entscheidet dann je nach verwendeter Telefonanlage später über die Telefonnummer.

zu 3.)
Aus historischen Gründen verwenden wir TAE statt UAE (Westernstecker). Da die meisten Telefone von Hause aus TAE besitzen sind wir dabei geblieben. 

zu 4.)
Am ersten Treiber-Interface für unsere Nebenuhren war eine Cinch-Buchse, weil der Joschi gerade sowas zur Hand hatte und seitdem ist es dabei geblieben. 

zu 5.)
Diese Leitungen haben den Vorteil, dass man keinen Gender Changer benötigt. Und wenn man sich richtig anstellt und immer von der Quelle zum Ziel läuft, sollte es auch keine Probleme beim Aufbau geben.

zu 6.)
Tja das ist halt das was man aus 16 * Wurzel 2 bekommt bzw. wenn man 16 * 1,5 rechnet, jedenfalls näherungsweise. Die Nebenuhren die wir vorrangig einsetzen werden eben mit 24V betrieben, darauf beruht auch das Interface vom Joschi.
Wobei diese Nebenuhrengeschichte ein eigenes Kapitel verdient.

zu 7.)
Das Material ist noch in einem gewissem Umfang überschaubar so dass man auf eine dezentrale Verwaltung (noch) verzichten kann. Sollte die Treffensgröße weiter anwachsen muss da eventuell umgestellt werden.

 

Vorhandene Telefonzentralen

Der FKTT hat zwei Telefonzentralen. Dies ist einmal die TT-COM mit 16 Anschlüssen und die TT-COM Mini mit 6 Anschlüssen.
Diese beiden Anlagen können miteinander gekoppelt werden, so dass die Mini als eine Unteranlage der großen COM benutzt werden kann. Dabei kann von der Hauptanlage jedoch nur auf den ersten Anschluss der Unteranlage angerufen werden, jedenfalls ist die Mini im Moment so konfiguriert.

Will man von der Mini auf die Hauptanlage anrufen muss die "0" gewählt, das Amt abgewartet und dann normal eine Telefonnummer gewählt werden.

Was ist noch wichtig zu wissen?
Die TT-COM ist eine Telefonanlage der Firma Auerswald und hat die Nummernbereiche von 31-38 und 41-48,
was üblich ist bei Anlagen dieser Firma.
Desweiteren kann diese Anlage "nur" 6 Gespräche gleichzeitig durchführen lassen und kann nur mit analogen Telefonen umgehen, die auf Impulswahlverfahren eingestellt sind.

Die TT-COM Mini ist eine Telefonanlage der Firma Telebau und hat den Nummernbereich 1-6. Es kann maximal ein Amtsgespräch geführt, dabei kann aber immer noch intern telefoniert werden. Wobei die Anzahl der gleichzeitigen intern Gespräche unbekannt ist.

 

RUT-Planung in Vorbereitung auf ein Modultreffen

Grundsätzlich muss man sich vor dem Treffen darüber Gedanken machen, wieviele Telefone und wo genau sie eingesetzt werden. Dazu bedarf es der Kommunikation mit dem Fahrplanersteller, denn dieser weiß schon im Vorfeld, welche Betriebsstelle besetzt ist, bzw. von welcher Betriebsstelle Zuglaufmeldungen erfolgen. Je nach Bedarf an Telefonanschlüssen kann man sich entscheiden mehrere Telefonanlagen zu koppeln, um die notwendige Anzahl zu erreichen oder aber man borgt sich eine Zentrale, die gleich mehr als genug Anschlüsse hat, aus.

Sind diese Fragen beantwortet geht man ran, die einzelnen Telefonanschlüsse sinvoll in RUT-Strängen zu je 8-10 Teilnehmern zusammenzufassen. Alternativ belegt man den Strang mit einem oder zwei Teilnehmer weniger, so dass im Fall eines Defekts einer Leitung schnell auf eine Parallele umgeschaltet werden kann. Wenn man möchte kann man vorher auch ungefähr abschätzen, wieviele Meter Leitungslänge man von Box zu Box benötigt. Beim Aufbau braucht man dann nur noch die entsprechenden Kabel aus der Kiste greifen und kann sofort beginnen, ohne immer die gesamte Kiste mit Kabeln bei sich haben zu müssen.

Gleichzeitig mit dieser Zusammenfassung muss der Standort der Zentrale festlegt werden. Sinnvoll hierbei ist meist ein zentraler Standort von dem dann sternförmig verkabelt wird. Allerdings ist das immer abhänging vom Arrangement.
Abschließend können nun die Rufnummernlisten erstellt werden.

 

Aufbauhinweise

Ja ich weiß, Ratschläge sind auch nur Schläge, aber diese Hinweise sollte man dennoch beherzigen, damit es hinterher kein böses Erwachen gibt und die Fehlersuche, sollte sie notwendig werden, auf ein Minimum beschränkt wird.

Grundsätzlich sollte man von der Quelle zum Ziel aufbauen! Damit ist von vornherein schon einmal ausgeschlossen, dass Ausgänge der RUT-Boxen als Eingänge mißbraucht werden. Dies ist immer wieder ein sehr gern gemachter und fieser Fehler. Da kann man schon mal eine gute Stunde grübeln, weshalb kein Freizeichen am Anschluss zu hören ist.

Das heißt, man stellt die Telefonzentrale an den Fleck, wo sie das ganze Treffen über stehen soll, schaltet sie ein und läßt sie eingeschaltet! Einige Telefonzentralen, insbesondere die elektronischen, werden leicht vergesslich, wenn sie zu oft und zu schnell hintereinander aus- und wiedereingeschaltet werden. Besser einmal einschalten, stehenlassen und am Ende des Treffens wieder ausschalten.
Dann fängt man an die einzelnen RUT-Stränge von dort aus zu verlegen.

Das RUT-Kabel selbst wird einfach unter das Modul aufgehangen. Und zwar am besten an einem Haken, damit das Kabel auch mal schnell gewechselt werden kann, ohne das alles immer durch die Löcher gezogen werden muss. Sind keine Haken oder Ösen vorhanden, wird das Kabel einfach mittels wieder auflösbarer Kabelbinder befestigt.

Wenn man die RUT-Box an der betreffenden Betriebsstelle festgezwingt und angeschlossen hat, wird als erstes mit einem Telefon geprüft, ob ein Freizeichen zu hören ist. Ist das nicht der Fall, dann muss zuerst die Zentrale überprüft werden, falls das nicht schon geschehen ist, bzw. das RUT-Kabel welches zur Box führt. Oder, es kann natürlich auch sein, dass die Box selber defekt ist.
Wichtig ist, dass zuerst dieser Fehler, sollte er vorhanden sein, beseitigt werden muss, bevor weiter verkabelt wird. Entsprechend setzt sich das für alle weiteren Betriebsstellen mit Telefon fort.

Ist alles verkabelt, sollten Probeanrufe zu den Nachbarbetriebsstellen durchgeführt werden, zum Test, ob auch wirklich alles einwandfrei funktioniert, danach können die vorbereiteten Rufnummernlisten verteilt werden.

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// Stefan Seibt, übertragen 08.01.2012, ergänzt 06.03.2012