Um es vorweg zu nehmen: Diese Idee ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Aber sie ist halt gut, irgendwie.
Wir Modulisten sind so eine Art Nomaden. Wir bauen auf und ab, karren und schleppen durch das Land, die Treppen rauf und in den Keller runter. Meist wird das Gerödel über die Zeit auch nicht weniger. Und eigentlich wollen wir doch nur ein bißchen Spaß. Da lohnt es sich also durchaus, etwas Aufwand und Gedanken in Aufbau, Transport und Organisation zu investieren. Je flüssiger diese drei Dinge laufen, desto gelungener das Modulwochenende.
Hier nun also ein Vorschlag für optimierte Modulbeine, nach einer Idee von Grischan. Ziel ist beim Auf- und Abbau
- vollständig ohne Werkzeug,
- mit möglichst wenigen Einzelteilen und
- wenigen Handgriffen
auszukommen.
Als Modulbeine werden hier, wie auch schon bei dem anderen Vorschlag hier im Wiki, Alu-U-Profile verwendet.
Die Konstruktion erst einmal unabhängig von konkreten Maßen erklärt: Als Halter wird eine in das U-Profil passende Holzleiste innen an die Modulseitenwand geschraubt. Die Leiste sorgt dafür, daß das Bein gerade steht und nicht wegknickt. Die Befestigung des Beines erfolgt mit einer metrischen Schraube, die von außen durch Seitenwand und Führungsleiste gesteckt (geschraubt) wird. Von innen kommt eine Flügelmutter dagegen. Die Beinhöhenverstellung erfolgt über eine Nut, die längs in das Bein einzufräsen ist. Und damit das zarte Alu-Bein beim unvermeidlichem Gezerre am Modul an der Nut nicht aufspreizt, wird ein zweites Alu-U-Profil als Spreizschutz und Unterlegscheibe unter die Flügelmutter gelegt. Am anderen Ende des Beines muß - als Fußbodenschutz vor dem scharfkantigen Profil - ein Holzklotz in das U-Profil geschraubt werden.
Nun etwas konkreter, mit Maßen:
Fürs Material muß man natürlich erstmal die jeweils verfügbaren Bezugsquellen durchstöbern. In den großen Städten sollte sich wohl ein Metallhandel, der auch Einzelhandel betreibt, finden lassen. Von Dresden wissen wir es ja, von Berlin nun auch.
Als Beinprofil habe ich 25x15x2 U-Profile verwendet. Im Nachhinein betrachtet hätte dieses durchaus etwas kräftiger sein können. Wobei ein U-Profil aber nie die Stabilität eines Vierkantrohres erreichen wird, es bleibt also stabilitätsmäßig ein Kompromiss. Bei Betriebsstellen sollte man das bedenken, und eventl. Versteifungskreuze vorsehen. Bei Streckenmodulen sollte sich mit einer gewissen "Flexibilität" leben lassen.
Als Führungsleiste stammt aus dem Baumarkt eine 20x14 Kiefernleiste, die mit 1mm Luft in das U-Profil passt. Der 1mm Spiel fällt nicht ins Gewicht. Und bedenke: Holz arbeitet, nur weil jetzt 1mm Luft ist, muß das beim Modultreffen nicht auch so sein.
Und als Spreizschutz wird ein 30x15x2 U-Profil mit 20mm Länge verwendet. Auch hier gibt es wieder 1mm Luft zum kleineren U-Profil.
Die Führungsleiste wird von außen rechtwinklig angespaxt. Für die M6x40 Senkkopf-Klemmschraube habe ich mit 5,5mm gebohrt. So kann die Schraube stramm ins Holz eingeschraubt werden und muß nicht weiter fixiert werden. Nun fehlt nur noch die 7cm lange und 6mm breite Nut im Beinprofil. Vielleicht findet sich dafür sogar ein Metallhändler, der so etwas anbietet - ich mußte selbst ran. Und nachdem das Bein montiert und mit der Flügelmutter festgeklemmt ist, wird mit einer Kneifzange das Gewindeende der Klemmschraube lediert. So wird auch beim Transport auf dem Anhänger keine Flügelmutter verloren gehen.
Auf diesem Bild kann man die beiden Holzschrauben für die Führungsleiste und die Senkkopfschraube zum Beinfestklemmen sehen. Die anderen Löcher stammen noch von den alten Beinen und werden bald verschwinden.
Und was ist nun gewonnen gegenüber den alten Beinen? Bis dahin standen die Module auf Holzbeinen. Jedes Bein wurde mit je zwei Schloßschrauben befestigt.
Auch wenn es nur 2 Module in meinem Besitz waren, so war das Geschraube (8 Schrauben pro Modul) schon nervig. Die Schrauben lagen auf dem Transport ja auch als Einzelteile vor. Immerhin waren alle 8 Beine gleich gebohrt und beliebig austauschbar (auch nicht selbstverständlich). Nun gibt es für die Beinbefestigung keine Einzelteile mehr. An Einzelteilen zu den Modulen liegen nur noch die Modulverbinderschrauben und 1-2 Ersatzschrauben bei. Und das Transportvolumen der Beine ...
... ist auch geschrumpft. Hier sieht man 8 Holzbeine 34x34 gegen 16 Alu-Beine 25x15. Auch kann man hier die Fußklötze sehen, die aus Resten der Führungsleiste entstanden. Das Gewicht der 16 Beine ist natürlich etwas höher als das der 8 Holzbeine. ;-)
Nun kann das nächste Treffen kommen. Und als nächstes wird das Thema Modultransportkasten angegangen.
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