Neustadt, ein Gleisplanvorschlag

Neustadt ist ein Bahnhof ohne Vorbild. Aus gutem Grund: Frei geplante Bahnhöfe kann man ganz an die Anforderungen des Modulbetriebes anpassen. Vorbildbahnhöfe haben meist den Haken, daß sie auf ganz bestimmte Vorbildsituationen hin abgestimmt sind. Und sie treffen damit sehr selten die wirklichen Erfordernisse der wechselnden Modularrangements.

Neustadt soll zwei Hauptziele erfüllen:

  1. Einen würdigen Halt bieten für den hochwertigen Reiseverkehr, mit Anschluß auf den Regionalverkehr, und
  2. mit einem Post- und Expressgutbahnhof für etwas Rangierspaß sorgen, und gleichzeitig eine Anlaufstation für die entsprechenden Verkehre liefern.

Außerdem eignet sich Neustadt auch als Lokwechselbahnhof.

Neustadt soll fiktiv als Vorstadtbahnhof einer großen Stadt (wie z.B. Dresden Neustadt) oder als Hauptbahnhof einer Provinzhauptstadt (beispielsweise Gera) verstanden werden. Schnellzüge halten zwar, enden/beginnen hier aber normalerweise nicht. Die Güterzugbildung und die Fahrzeugunterhaltung finden auf einem anderen Bahnhof statt.

Die Spurführung macht nicht ganz ohne Grund auf "dicke Hose", auf die eine oder andere Weiche hätte man schon verzichten können. Aber es sollte das Mondäne eines Hauptbahnhofes widergegeben werden, diese Faszination bei jedem Eisenbahnfan über das "undurchschaubare" Gleisgewirr mit den vielfältigen Fahr- (und Abstell-) Möglichkeiten, welches doch bei so manchem von uns schon mal für leuchtende Augen gesorgt hat - oder? Ein wirklicher Hauptbahnhof wird wohl auch auf Modulen ein Traum bleiben. Andererseits ist der Bahnhof so knapp gehalten, das er bezüglich des Transportesaufwandes und der Lagerung der Module den größtmöglichen Spieleffekt erzeugen kann. Bei Verwendung der Tillig-EW3 sollte der Bahnhof mit etwas Glück auf 7 Metern Länge unterzubringen sein. Eine Herausforderung war es, ohne DKWs zu planen.

Der Bahnhof besteht aus zwei Teilen. Den Bahnsteigbereich soll über 4 Gleise eine Bahnsteighalle überspannen. Das sollte für jeden Schnellzug genug Motivation sein, dort einen kleinen Halt einzulegen. Für den optischen Pfiff sorgt das fünfte Gleis mit dem Außenbahnsteig. Dort können Güterzüge zur Überholung einparken. Aber auch für Sonderzüge wäre dieses Gleis geeignet. Die im weiteren Verlauf folgenden beiden "Hosenträger" stellen eine Herausforderung für den Gleisbauer dar, sollten aber machbar sein. Der zweite Bahnhofsbereich enthält mit den Gleisen 11 bis 13 einerseits die Personenzugkehrgleise. Wobei Gleis 13 in einer Richtung auch für Zugfahrten zugelassen ist. Die Gleise 22 bis 25 stellen den Postbahnhof dar, mit drei Laderampen. Die Zugbildung für den Postbahnhof erfolgt über die Gleise 21 bis 23, und zeitweise auch über Gleis 4m. Aus den Gleisen 22 und 23 sind in beiden Richtungen Gruppenausfahrten vorgesehen.

Für die Bedienung das Bahnhofes wird es in Anbetracht hauptbahnüblicher Zugfolgen einen Fahrdienstleiter und einen Rangierer brauchen. Etwas Aufmerksamkeit erfordern die Fahrmöglichkeiten und die Fahrstraßenbildung. Auch wenn die Fahrmöglichkeiten auf den ersten Blick unerschöpflich erscheinen, stellt sich bei genauerer Betrachtung so manche Einschränkung heraus. Wenn alle dargestellten Gleissperrsignale auch so aufgestellt werden (man könnte sie auch gegen Rangiersignale ersetzen), müssen diese auch beim Bilden der entsprechenden Zugfahrstraßen berücksichtigt werden. Und die Zwischensignale bringen ebenfalls etwas signaltechnische "Würze".

Zum Schluß soll es noch einen groben Gestaltungsvorschlag geben.

Die Bahnsteighalle steht im Vorschlag über Straßenniveau auf einem Stadtbahnviadukt. Beiderseits der Halle befinden sich Anlieferungszone, Taxistand und Bushaltestellen. Es wird die "Karl-Marx-Straße" überquert. Rechts neben dieser Hauptstraße, hinter einer Reihe Wohnblocks, erhebt sich das Postamt mit Verwaltungs- und Lagerräumen. Dann der Postbahnhof mit Zufahrt und Laderampen. Der Bahnhof liegt auch dort noch auf einem Damm, wenn auch nicht mehr mit einer Stützmauer befestigt. Die Bedienseite der Betriebsstelle liegt derzeit auf der Oberseite. Was aber im Hinblick auf den Postbahnhof noch mal überdacht werden sollte.

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