Geschichte
Die RgZm kam das erste Mal beim Modultreffen in Alten-Buseck im Jahr 2006 zum Einsatz. Im Vorfeld des Treffens wurde klar, dass das telefonische Zugmelden auf der zweigleisigen Hauptstrecke immer wieder zu Verspätungen führen wird, weil sich die Zugmeldungen nicht im Zeitmaßstab verkürzen lassen. Da für das Treffen ein umfangreicher S-Bahnverkehr auf einer langen Hauptbahnmagistrale geplant wurde, war hier mit besonderen Problemen zu rechnen.
Diskutiert wurden verschiedene "Hardware"-Lösungen mit kleinen Bedienpulten zur Zugmeldung, welche aber alle keine befriedigende Lösung versprachen. Deshalb wurde die Möglichkeit diskutiert, Laptop's mit WLAN zu nutzen, da mittlerweile eine große Anzahl der Geräte zu Modultreffen mitgebracht wird. Ein WLAN-Accespoint, speziell für Treffen anzuschaffen, ist preislich auch keine große Schwierigkeit.
So entstand in kürzester Zeit vor dem Treffen eine Anwendung - programmiert in Java - mittels derer die Zugmeldung über Computer erfolgen kann. Vor dem ersten Einsatz gab es natürlich auch ablehnende Stimmen; nach dem Treffen herrschte jedoch die einhellige Meinung, das die RgZm ein wirksames Werkzeug zur Verkürzung der Zugmeldezeiten ist. Seit Alten-Buseck ist es von unseren Modultreffen kaum noch wegzudenken.
Nach dem ersten Modultreffen wuchs auch die Entwicklermanschaft an. Das Softwarepaket wurde als Open Source veröffentlicht und ist unter der Adresse sourceforge.net/projects/cafebahn/ zu finden. Die Software erfährt ständige Verbesserungen, die sich aus dem Modulbetrieb ergeben.
Mittlerweile wurde RgZm um eine Mutteruhr ergänzt, die die Zeit auf eine Tochteruhrschittstelle (Hardware) und ins WLAN (Software) ausgibt. Somit sind alle RgZm-Anwendungen mit der zentralen Modellzeit versehen. Eine BFO-Ansicht mit automatischer Statusanzeige und ein Bildfahrplanmodul sind ebenfalls hinzu gekommen.
Bedienung
Die RgZm ist in drei Bereiche gegliedert. In der Mitte befinden sich die Hauptgleise der Betriebsstelle. Hier können Züge aus der BFO eingesetzt werden. Durch einfachen Klick auf das Gleis öffnet sich ein Menü mit allen vorhandenen Zuggattungen. Auf die gewünschte Gattung geklickt, öffnet sich ein weiteres Menü mit den Zugnummern. Nach Auswahl der gewünschten, wird diese im Gleis eingetragen (siehe Gleis 22 - Dg 52634B). In Klammern dahinter sind Ankunfts und Abfahrtszeit vermerkt. Bei den aufklappenden Menüs ist eine Besonderheit zu beachten. Wenn die Einstellung "Zeitabhängiges Zugmenü" in den Einstellungen aktiviert wurde, werden nur die Zugnummern in einem Zeitfenster von +/- zwei Stunden angezeigt.
Durch einen weiteren Klick auf das nun belegte Gleis, kann der Zug zur Nachbarbetriebsstelle gemeldet werden. Hierbei sind zwei unterschiedliche Verfahren zu beachten: die Zugmeldung auf zweigleisiger Strecke und die Zugmeldung auf eingleisiger Strecke.
In der RgZm sind die Strecken zu den Nachbarbetriebsstellen in den äußeren zwei Bereichen dargestellt. Zweigleisige Strecken sind Gelb und eingleisige Lila. Die zweigleisige Strecke hat pro Richtungsgleis eine Zeile. Die Strecken selbst sind ebenfalls dreigeteilt. In der Mitte das eigentliche Streckenfeld zeigt an wenn sich ein Zug auf der Strecke befindet (Oberkaselwitz: P 3800). Die beiden Felder rechts und links daneben dienen der Voranmeldung von Zugfahrten. Im inneren Voranmeldefeld werden Züge zur Nachbarbetriebsstelle angeboten. Im äußeren erscheinen die vom jeweiligen Nachbarn angebotenen Züge. Eine Voranmeldung die der Zustimmung bedarf, ist dabei rot hinterlegt. Ist die Zustimmung erfolg, ist sie grün hinterlegt. Ein Zustandswechsel wird durch blinken und ein akustisches Signal angezeigt.
Bei der Voranmeldung zeigt sich der Unterschied zwischen den Streckentypen. Bei der zweigleisigen Strecke kann ein Zug ohne das Einholen einer Zustimmung direkt auf die freie Strecke gemeldet werden. Wird ein Zug auf die schon belegte Strecke (Richtungsgleis) gemeldet, erscheint er automatisch in der Voranmeldung. Die Zustimmung erfolgt dann automatisch, wenn die Strecke vom Nachbarn frei gemeldet wird (Rückblocken). Bei der eingleisigen Strecke ist natürlich die Zustimmung des Nachbar-Fdl erforderlich. Ein gemeldeter Zug erscheint immer erst in der Voranmeldung. Bei der eigenen Betriebsstelle im inneren, bei der benachbarten im äußeren Voranmeldefeld. Das Voranmeldefeld ist rot hinterlegt - Zustimmung noch erforderlich (Dg 52634B - Oberkaselwitz-IBahn). Die Zustimmung erfolgt durch Klick auf das äussere Voranmeldefeld (zB Ng 62613 - Dahmstadt). In dem sich öffnenden Menü wird auf "annehmen" geklickt. Nun kann der Zug auf die Strecke gemeldet werden. Dies erfolgt durch Klick auf das entsprechende Betriebsstellengleis und im sich öffnenden Menü durch Klick auf "abfahren nach ...".
Über das Kontextmenü am Streckenfeld können Zugfahrten Rückgeblockt werden. Der Zug wird in das gewählte Betriebsstellengleis übernommen. Über das Kontextmenü kann außerdem die Voranmeldung oder Durchfahrt zu einer beliebigen Nachbarbetriebsstelle erfolgen. Dabei erfolgt keine Belegung eines Betriebsstellengleises. Diese Art der Bedienung kann für durchfahrende Züge oder Blockstellen genutzt werden.
Wurde ein Zug irrtümlich in die Voranmeldung gesetzt, kann er auch zurück genommen werden. Ein Zurücknehmen aus dem Streckengleis ist noch geplant. Damit können dann Sperrfahrten realisiert werden.
Das BFO-Fenster
Das BFO-Fenster kann über das Menü oder die Toolbar der RgZm sichtbar gemacht werden und zeigt dann die BFO der Betriebsstelle in Tabellenform an. An Hand der erfolgten Zugmeldungen werden die Zugfahrten in der BFO automatisch markiert. So kann der Fdl den aktuellen Zustand des Fahrplans der Session schnell ablesen.
In der ersten Spalte der BFO wird der Zustand der Zugfahrt angezeigt. Der waagerechte Balken bedeutet, der Zug befindet sich in einem Betriebsstellengleis. Der Pfeil nach links oben markiert einen Zug der zur Ausfahrt vorgeleldet, bzw. auf die Strecke ausgefahren ist. Der Pfeil nach rechts unten markiert einen Zug der zur Einfahrt vorgemeldet ist, bzw. sich bereits auf die Betriebsstelle zu bewegt.
Die Farbe Rot bedeutet dass der Zug angemeldet, aber nicht angenommen ist. Grün bedeutet angenommen, aber nicht abgefahren. Zeilen mit grauer Schrift haben den Bereich der Betriebsstelle verlassen, sind also "abgearbeitet". Das sind Züge die in der Betriebsstelle aufgelöst oder von einer Nachbarbetriebsstelle rückgeblockt wurden.
Verspätungen
In den letzten beiden Spalten werden Ankunfts- und Abfahrtverspätungen der Züge in Minuten ausgewiesen. Dabei werden nur Differenzen über 5 Minuten berücksichtigt. Entsprechend der Größe der Verspätung wird das jeweilige Feld in unterschiedlich hellen Rot- und Grüntönen hinterlegt. So kann man schnell erfassen ob man Verspätungen ab- oder aufgebaut hat.
Weitere Informationen
Weitere Dokumentationen erfolgen auf der Entwicklerseite des RgZm-Systems im Cafebahn Projekt Wiki. Dort kann man auch den jeweils aktuellen Softwarestand laden. Folgende Dokumentationen sind verfügbar:
- Download und Installationshinweise
- Konfiguration der RgZm
- Konfiguration von Bildfahrplänen
- Fernsteuerung der RgZm
- RgZm - Zugmeldung (Schritt für Schritt erklärt)
Stichwörter
- Log in to post comments