So ist der Oberbegriff bei der großen Bahn, und beschreibt damit alles, was mit dem Stellen und Sichern von Weichen, Signalen und Fahrwegen zu tun hat. Beim Modelleisenbahner allgemein ist dieses Thema aber eher nicht so beliebt, vorsichtig ausgedrückt. Wenn es um das Verdrahten von Modulen oder der Anlage geht, denkt der Modellbahner meistens sehr minimalistisch. Es bleibt meistens, um bei dem obigen Begriffen zu bleiben, bei der Stelltechnik.
Warum Sicherungstechnik - Ein kleines Plädoyer
Auf der Modellbahn geht es doch nicht um Leben und große Werte. Wozu also der Aufwand?
Der Begriff "Modellbahn" trägt die Begründung schon in sich: Die Bahn modellieren. Sprich: Das Vorbild möglichst detailgetreu nachbilden. Das gilt eben nicht nur für die Gestaltung von Fahrzeugen, Landschaften und Gebäude. Wenn man sich als Modelleisenbahner ein wenig in das große Vorbild einfühlen will - ich meine, das die Illusion das eigentliche Ziel dieses Hobbys ist - dann müssen auch Betriebsabläufe und unter anderem auch die Sicherungstechnik nachgebildet werden. Es ist schon ein Unterschied, ob ein grünes Licht am Hauptsignal willkürlich wie eine Zimmerbeleuchtung an- und ausgeschaltet werden kann. Oder ob das grüne Licht tatsächlich, wie beim Vorbild, die Sicherheit des Fahrweges garantiert. Im Modellbetrieb ist es jetzt doch so, das die Lokführer auch bei "Fahrt frei" noch ein Auge auf den eingestellten Fahrweg haben, weil sie der Sache eben nicht trauen. Beim Vorbild ist das völlig undenkbar. Andererseits erzeugt ein Haltsignal mit der entsprechenden Sicherungstechnik im Hintergrund auch einen ganz anderen Respekt beim Lokpersonal. Als Vorbildlokführer weiß ich, wovon ich rede.
Auch aus Sicht des Fahrdienstleiters geht ohne die Sicherungstechnik ein gutes Stück "Vorbild-Feeling" verloren. Mal abgesehen von dem guten Gefühl, das im Hintergrund immer einer "aufpasst", dass man keine Fehler macht. Auch gibt das Vorbild an Bedienungstechnik einige wirklich interessante und technisch schöne Vorlagen für den Bau von Stellwerken, die es einfach wert sind, nachgebaut zu werden.
Noch ein Argument für vorbildliche Sicherungstechnik ist die Sicherheit im Modellbetrieb. Viele Fehlhandlungen werden vermieden, weil sie technisch unterbunden werden. Und die Folgen dieser Fehler, die im Modulbetrieb meist garnicht mal so wenig Zeit beanspruchen, bleiben aus. Sicherungstechnik wird zwar den Betrieb nicht beschleunigen, ihn aber gleichmäßig und verlässlich flüssig halten.
Natürlich ist Sicherungstechnik ziemlich aufwändig. Wenn man einmal im Relaisraum eines Gleisbildstellwerkes gestanden hat, bekommt man erst einen Begriff, wie aufwändig die Stellwerke wirklich sind. Und wie hoch der Preis für das sicherste Verkehrsmittel ist. Aber diese Komplexizität ist auch hochgradig faszinierend. Ich meine, das vorbildnahe Sicherungstechnik locker mit der Faszination von Lokomotiven mithalten kann (mit dem Unterschied, das man es von außen nicht sehen kann). Die Geräuschkulisse im Relaisraum eines Spurplanstellwerkes, wenn oben am Stelltisch eine Fahrstraße eingestellt wird, und unten ein Getöse durch die Relaisgestelle von einem Raumende zum anderen, und anschließend wieder zurück läuft, vergißt man so schnell nicht. Aber selbst das Hantieren mit den Weichenschlüsseln in Bahnhöfen mit Handweichen und Schlüsselwerk hat einen nicht gerade niedrigen Unterhaltungswert.
Fakt ist, das es beim Vorbild praktisch keine frei bedienbaren Weichen in von Zügen planmäßig befahrenen Gleisen gibt. Ob es nun computergesteuerte Zentralstellwerke oder Handverschlüsse an ortsbedienten Weichen sind. Das ist eine Tatsache, die sehr prägend für das System Eisenbahn ist. Wenn man sich als Modelleisenbahner ein kleines bißchen wie ein richtiger Eisenbahner fühlen will, dann darf die Sicherungstechnik nicht fehlen.
Im Folgenden sollen nach und nach einige Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie man sicherungstechnisch dem Vorbild näher kommen kann.
Weitere Infos zum Vorbild hier:
www.stellwerke.de
www.sachsen-stellwerke.de
www.reiti.de
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