Das erste Rostocker Modultreffen stand unter dem Motto Hafen(bahn) als eigenständiges Thema. Angesiedelt war das Treffen in der Epoche IIIa in den frühen 50er Jahren im damaligen Bezirk Rostock während der Wiederaufnahme des geregelten Betriebs noch unter der Ägide der SMAD.
Der Bahnhof Finkenheerd - idyllisch gelegen an der noch eingleisigen Hauptbahn zwischen Kleinzschattwitz und Haengersdorf - bildete den Betriebsmittelpunkt des Arrangements. Über eine eingleisige Nebenbahn war der Bahnhof Randemünde Seebad sowie über eine Verbindungskurve der Hafenbahn der Stadthafen angebunden. An der Strecke zwischen FIH und HAED zweigte zudem in Beerow eine Kleinbahn nach Granzlin ab. Der Hafen selbst war in drei separate Areale unterteilt, welche durch Kleinhagen, Sundevitt und die Getreidewirtschaft repräsentiert wurden. Hier wurden im Wesentlichen Kohle, Getreide, Holz, Kühl- und Stückgüter umgeschlagen.
Der Personenverkehr war - der Epoche und Region geschuldet - noch recht übersichtlich, aber dafür bot sich den an der Strecke arbeitenden Arbeitern und Bauern sowie den sonnenhungrigen FDGB-Urlaubern auf Grund des eingesetzten Wagenmaterials ein unvergesslicher Anblick. Zwischen KZZ und HAED verkehrte täglich ein D-Zugpaar - wie alle Züge ausschließlich aus Vorkriegswagen gebildet - und bespannt mit P8 oder BR 23 Altbau.
Die weiteren Personenzüge wurden vornehmlich aus Donnerbüchsen und Co gebildet und mit Tenderloks bzw. V36 bespannt. Zusätzlich verkehrten noch diverse Triebwagen und auf der Kleinbahn auch einige GmP.
Der Güterverkehr hatte im Wesentlichen die Aufgabe, mit Ganzzügen den Frachtverkehr vom und zum Hafen zu gewährleisten. Die entsprechenden Dg und Ng wurden durch diverse Schlepptenderloks befördert, u.a. BR 52 und 55, teilweise mit Vorspann und oft mit Losungen zu Ehren des Aufbaus des Sozialismus in der DDR und als Zeichen der Freundschaft zur Sowjetunion.
Die Übergaben vom und zum Hafen erfolgten über den Rangierbereich in FIH durch z.B. Mecklenburgische T4 oder ähnliche Tfz. Hier kam es auf Grund der häufigen Rangierbewegungen in FIH zu einigen Verzögerungen, was aber durch den vorbildlichen Arbeitseifer aller anwesenden Kollegen in Rekordzeit und unter Ableistung zusätzlicher Arbeitsstunden wieder wettgemacht werden konnte, so dass letztendlich in einer 2,5-Tage-Woche tatsächlich 5 ganze Arbeitstage abgeleistet werden konnten.
Bilder mit freundlicher Genehmigung von Dirk Wandtke