Grundsätze:
- Jede Zugnummer darf auf einem Bahnhof und auf einer Strecke sowie innerhalb einer Reichsbahndirektion nur einmal vorkommen.
- Der Zug behält die Zugnummer vom Zugbildungs- bis zum Zugendbahnhof, auch wenn die Zugbildung unterwegs geändert wird.
- Für die verschiedenen Verkehrsbeziehungen bzw. Strecken werden besondere Nummernreihen vorgesehen.
- Gleiche Nummernreihen sind in verschiedenen Direktionsbezirken nur für Verbindungen festzulegen, die keine Beziehung zueinander haben.
- Nummernreihen für Züge über mehrere Direktionsbezirke werden vom Ministerium für Verkehrswesen festgelegt.
- Die ungeraden Nummern werden für die Richtungen von West nach Ost und von Süd nach Nord, gerade Nummern für die Gegenrichtungen verwendet.
- Die Züge einer Strecke sollen der Zeitfolge nach ab Mitternacht nummeriert werden. Dabei sollen Nummern für später zu ergänzende Züge freigehalten werden.
- Bei zusammengehörigen Nummern für Zug und Gegenzug soll immer die niedrigere gerade und die höhere ungerade Nummer verwendet werden.
Nummernreihen:
Regel- und Bedarfszüge des Reiseverkehrs
Schnell- und Eilzüge | 1 - 399 |
Personenzüge und Dienstpersonenzüge | 400 - 4999 |
Leerreisezüge zum Zug | 80 vor Zugnummer |
Leerreisezug vom Zug | 90 vor Zugnummer |
Regel- und Bedarfszüge des Güterverkehrs
Schnell- und Eilgüterzüge
Durchgangseilgüterzüge | 5000 - 5199 |
Naheilgüterzüge | 5200 - 5399 |
Schnellgüterzüge (Sg und TEEM) | 5400 - 5599 |
Bei den TEEM stehen die beiden letzten Ziffern für die Stammnummer, die auf dem gesamten Zuglauf beibehalten wird. Die beiden ersten Ziffern werden nach den Nummernschemata der beteiligten Bahnverwaltungen festgelegt.
Eilgüterzüge mit Beförderung von Reisenden erhalten je nach Aufgabe eine Nummer aus den oben genannten Bereichen.
Durchgangsgüterzüge (Dg, Gag, Dgb, Gdg)
Wichtige Züge auf weite Entfernungen | 6000 - 6099 |
Züge, die mehr als zwei Rbd Bezirke berühren | 6100 - 6399 |
Durchgangsgüterzüge zwischen zwei Rbd | 6400 - 7199 |
Züge für den Binnenverkehr einer Rbd | 7200 - 7899 |
Züge im Sonderverkehr auf weite Entfernungen | 7900 - 7999 |
Güterwagenleerzüge
Güterwagenleerzüge | 10000 - 10099 |
Nahgüterzüge
Leichte Güterzüge | 5800 - 5899 |
Nahgüterzüge (N, Gmp) | 8000 - 9999 |
und wenn vierstellige Nummern nicht ausreichen | 11000 - 11999 |
Übergabezüge (Üa, Üb) | 15000 - 16999 |
Dienstzüge
Lokleerfahrten und Probezüge für Werkstätten | 12000 - 14999 |
Dienstgutzüge | 17000 - 17499 |
Arbeitszüge | 17500 - 17999 |
Sonderreisezüge (inkl. Sonderdienstpersonenzüge) - Einzelzüge
Rbd Berlin | 01000 - 01999 |
Rbd Cottbus | 02000 - 02999 |
Rbd Dresden | 03000 - 03999 |
Rbd Erfurt | 04000 - 04999 |
Rbd Greifswald | 05000 - 05999 |
Rbd Halle | 06000 - 06999 |
Rbd Magdeburg | 07000 - 07999 |
Rbd Schwerin | 08000 - 08999 |
Die erste Ziffer kennzeichnet den Zug als Sonderzug, die zweite den Ausgangsbezirk des Zuges. Zug und Gegenzug sollen zusammengehörige Zugnummern erhalten.
Großprogramme
Voll-, Leerzüge und Lokomotivfahrten der Großprogramme erhalten mit 1 beginnende durchlaufende Nummern und einen Zusatz zur Zugnummer, z.B. DLM 1 (Leipziger Messe)
Beispiel Großprogramm
Vollzüge Hinfahrt | 1 - 99 |
Vollzüge Rückfahrt | um 100 höher als Hinfahrt |
Flügelzüge | um 200, 400 oder 600 höher als Stammzug |
Leerzüge | um 1000 höher als Zielzug |
Abstellzüge | um 2000 höher als Ausgangszug |
Lz zum Zug Lz vom Zug |
um 10000 höher als Zielzug um 20000 höher als Ausgangszug |
Sonstige Sonderzüge
Sonderdienstzüge, außer Hilfs- und Bedarfszüge | 18000 - 18999 |
Sondergüterzüge, außer Bedarfszüge | 19000 - 19999 |
Quelle: altes Lehrbuch zum Thema Fahrplanwesen, Danke an Thomas Gross
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