Modultreffen in Zákupy 2013

In der Zeit vom 13. bis 17. März 2013 veranstaltete der tschechische Modellbahnclub Zababov in Zákupy - zwischen Liberec und Decin gelegen - ein Modultreffen mit dem allgemeinen Thema TT - CSD. Die deutsche Modulistengruppe – bestehend aus 2x Matthias und Tunnel-Bruder Andre sowie Dirk, Steffen und Uli – begab sich am Freitag auf den Weg, um für 2 Tage mitzuwirken und sich mal wieder dem Reiz einer ausschließlichen Bahnreise hinzugeben.


Matthias R. hatte anfangs den Wunsch nach einer puren Bahnreise als Kontrast zu sonstigen Gepflogenheiten geäußert und schnell wurde in den Mails klar, dass sich auch alle anderen Interessenten auf ein autofreies Wochenende freuen.


Die Minimierung von Reisegepäck auf das elementar Nötige hat was für sich. Und über mehrere Stunden praktisch ohne nennenswerte Verantwortung einfach nur zu Reisen, zu Schwatzen und aus dem Fenster zu starren - das war mal wieder dringend nötig!


"Gott schütze uns vor Sturm und Wind - und Deutschen die im Ausland sind."
Wir haben redlich gegengesteuert, hat aber nicht 100% funktioniert.  ;-) siehe auch Schlußfoto


Die Grenze zum Nachbarland Tschechien war noch nicht annähernd in Sicht und schon fielen wir das erste Mal auf. Matthias kam mit einem rüstigen Rentner im Schlepptau aus der "Kaufhalle" im Dresdner Hbf. Und schnell bildete sich ein Pfropfen. Zielsicher suchte sich der Herr genau uns für seine Lebensgeschichte aus. Und die bestand? Na? Aus Modellbahn, Bing, 1924, 220 Volt etc. Modellbahner riechen wohl einander...


Der gute Mann hatte sicher nicht oft ans Gleis gefasst und gab uns zum Schluß seiner durchaus interessanten Erzählung das geistreiche Rätsel mit auf den Weg: "Na, wie alt bin ich?" Irgendeine der Jahreszahlen, die er gekonnt einbaute war mir durchgerutscht und so rätsle ich noch heute...


Die Anreise nach Zákupy über Zittau und Liberec war leidlich komfortabel. Leichtsinnig kippten 10 Uhr alle noch schnell einen Pott Kaffee hinter. Weitere Verpflegung war erst am späten Nachmittag am Treffensort zu erwarten. Kurz nach Abfahrt des Desiro versperrte der Zugführer auch gleich das Bord-WC. Ey, was fürn Alptraum. Mühsam höflich frugten wir verkniffen auf Höhe Ebersbach nach einem 5-min-Aufenthalt, geeignet zum Sprung hinters Gebüsch. Das nahm der Zugführer zum Anlaß doch noch mal nach dem Rechten zu sehen und siehe da, die empfindsame Elektronik gab das WC als voll funktionstüchtig wieder frei.


Or Leute, neee, hab ich denn eine digitale Blasenfunktion? ...


Es folgten noch gute zwei Stunden heiter-gelassene Schunkelei auf tschechischen Nebenbahnen. Die deutlich längere Hinreise wurde bewusst über Liberec als den betrieblich interessanteren Bahnhof gewählt. Die Variante über Decin behielten wir uns für die Rückreise vor. Eine Stunde Umstiegszeit sind auf dem Bahnhof Liberec ausreichend, um die Vertaktung des Personenverkehrs kennen zu lernen und bei pfiffigen Minusgraden dann auch schnell genug. Am Schalter holte sich Matthias zudem ein handliches CZ-Kursbuch - äußerst nützlich, um sich weiter "offline" und per Bahn durch das Land zu bewegen. Reiseleiter Matthias R. brachte auch die grundsätzliche Geografie- und Streckenkunde mit, damit wir "Mitfahrer" nicht ganz so hilflos dreinschauten...


Bei strahlendem Sonnenschein ritten wir dann gegen 16 Uhr in die Turnhalle zu Zákupy ein.
Glaubt Ihr nicht? Zu Recht, es war Schneetreiben...


Durch die zwei Tage Modultreffen begleitete uns eine ruhige und gelassene Vereinsmannschaft vom Club Zababov und erleichterten uns das Mitspielen durch gute Deutsch- oder Englischkenntnisse einzelner Modulisten. Kost und Logis waren gut organisiert, es fehlte an fast nichts. Doch, an Waffeln. Dank kleinem Laden um die Ecke war der Notstand an Süßwaren schnell behoben. Nur: Wenig später blieb verwundert zu bemerken, dass die weiblichen Modulisten einer drohenden Unterzuckerung schon mit allerlei köstlichen Kuchen gekonnt entgegen wirkten - und zwar dauerhaft. Also blieb das Waffeldepot für meinen 7köpfigen Sohn.


Obwohl man sich in der gut geheizten Turnhalle vom interessanten Arrangement und der atemberaubend geschwungenen Rampe von Pavel Bures schnell gefangen nehmen lies - mich lockte am Samstag die Sonne erstmal wieder ins Freie. So viel schöne Gegend und dann noch Zugverkehr bei Kaiserwetter ... Die Fotomuse eben ;-)


Matthias R. war voll in seinem Element, das Fiddelyard zur Behandlung des Güterverkehrs vom Bhf. Rumburk gehörte kurzerhand und bis zum Abbau ihm. Sein extra für das Treffen hergerichtetes Tfz.-Schätzchen der Baureihe T478 hobelte zuverlässig. Überhaupt war viel stilvoll gealtertes Material zu sehen. Wie schon immer mal in CZ festgestellt: die gestalteten Module waren in der Überzahl - Respekt!


Unsere Rückreise erfolgte nunmehr über Decin und das tschechische Ticket nach Dresden kostet auch für einen EuroCity nicht die Welt. Der uns in der Planzeit zur Verfügung stehende Vindobona bot zwar tollen Sitzkomfort im 6er Abteil. Doch die Bordgastronomie war für nen Kaffeesachsen die reinste Ausladung "... wir haben keine Küche, nur Kaltes ..." – Argh!


Hat sich eben "Marchee" in DD Hbf. über unseren Besuch gefreut. Allerdings war die Umsteigezeit von gut 20 min. dafür wiederum etwas knapp und unsere Gruppe stob dann etwas auseinander. Das machen wir beim nächsten Mal besser!


viele Grüße
Uli


PS: die fotografischen Impressionen sind meinen Eindrücken entsprechend gemischt.
Weitere Fotos von -> Dirk und Addi.


PPS: die Treffensseite findet ihr hier -> Zákupy 2013