Widerstands-Achsen

Vorwort und Motivation

Es kommt der Wunsch auf, zu erkennen, ob sich ein schienengebundenes Modellfahrzeug in einem bestimmte Gleisabschnitt aufhält.

Beim Vorbild werden dazu seit sehr vielen Jahren (in den USA seit 1885) Gleisstromkreise eingesetzt, die durch die Achsen der Fahrzeuge im Belegtzustand kurzgeschlossen werden.

Im Modell können Gleisbelegtmelder auf Stromsensorbasis verwendet werden, welche ansprechen, wenn sich ein Fahrzeug mit einem definierten Mindest-Stromverbrauch im betreffenden Abschnitt befindet.

Diese Detektierung ist zur Belegt-/Freimeldung von Gleisabschnitten, zur Rückstellung von Signalen und zur Auflösung von Fahrstraßen bei dem Vorbild nachempfundener Sicherungstechnik (z.B. Gleisbildstellwerke von WSSB und Siemens DrS2 / SpDrS60) Voraussetzung.

Dazu müssen alle Fahrzeuge als Stromverbraucher ausgerüstet werden, die erkannt werden sollen. Erstrebenswertes Ziel ist die Ausrüstung aller Wagen.

Beim tschechischen Modulclub Zababov (Sektion TT) ist eine entsprechende Vorgabe in der TT-Norm festgeschrieben. Die Zahl der tschechischen Betriebsstellen mit entsprechender Stellwerkstechnik nimmt dort stetig zu.

Auch im Bereich des FKTT existieren schon entsprechende Betriebsstellen, und die Nachrüstung entsprechender Stelltechnik ist in mehreren Betriebsstellen in Planung.

Technischer Rahmen

Die NEM 624 schreibt einen Widerstandswert von 15kOhm (+/- 20%) pro Achse vor.

Dies entspricht bei imm FKTT vorgegebenen 14V Gleisspannung einem Strom von ca. 1mA pro Achse.

Der gleiche Wert von 1mA wurde beim Zababov übernommen und festgeschrieben.

An diesen Wert hält sich auch die Umrüstung der beim FKTT eingesetzten Modelle.

Die Gleisbelegtmelder auf Stromtrafobasis sind darauf abgestimmt.

Umrüstung

Alle Fahrzeuge, die vom Sensor erkannt werden sollen, müssen einen Stromverbrauch erzeugen.

Triebfahrzeuge und Wagen mit eingebautem Decoder erzielen das bereits durch den Ruhestrom des Decoders und müssen nicht präpariert werden.

Gleiches gilt für Wagen, die über eine permanent aktive Beleuchtung verfügen.



Wagen ohne andere Stromverbraucher müssen nachgerüstet werden. Folgende Methoden sind hierzu möglich:

- Aufbringen von Widerstandslack, z.B. Uhlenbrock

- Aufbringen von Graphit-Spray

- Anbringen von SMD-Widerständen



Link: Bewertung der genannten Verfahren von Norbert Häsler

Damit die Sicherheitstechnik wirklich richtig funktionieren kann, müssen die Wagen mit den Widerstands-Achsen wie folgt bestückt werden:

- zweiachsige Wagen müssen auf beiden Achsen mit einem Widerstand ausgerüstet werden. Dreiachsige Wagen werden wie zweiachsige behandelt.

- bei vierachsigen Wagen müssen mindestens beide äußere Achsen einen Widerstand bekommen. Sechsachsige Wagen ebenso - die beiden äußeren Achsen.

Dies wurde von Pavel Stepanek aus der Betriebserfahrung beim Zababov bestätigt und bekräftigt.

So ausgerüstet hat man auch bei Kontaktschwierigkeiten einer Achse noch eine zweite Achse, die Konkakt gibt.

Die Radlaufflächen sollten blank sein. Bei einigen brünierten Achsen aus der Anfangsszeit der Metallachsen bei Tillig ist hier Nacharbeit angesagt.

Umbauanleitungen

 
Verwendung von Widerstandslack

Beschreibung von Torsten Stein:

"Wie gehe ich vor:

Ich nehme die Wagen in die linke Hand und lege sie auf den Rücken. Mit dem linken Daumen drehe ich an der linken Radscheiben der zu markierenden Achse. Mit der rechten Hand halte ich den Pinsel in die rechte Kehle zwischen Radscheibe und Achse - so, dass der Pinsel die Isolations- Stelle überstreicht. Dann wird mit dem linken Daumen die Achse gedreht, während mit Rechts der Pinsel gehalten wird. Das mache ich mind. 2-3 komplette Umdrehungen so und führe den Pinsel dabei so, dass er die Achse und den Radreifen satt mit Leitlack benetzt. Das Ganze mache ich dann bei jeder Achse eines Wagens auf jeder der Seiten (doppelt isolierte Radsätze, sonst reicht die isolierte Seite aus), lege ihn dann zur Seite und 5min später kommt er auf ein Testgleis, welches am TC hängt. Per akustischem Signal aus dem PC höre ich dann nach dem Aufgleisen, ob es eine Rückmeldung gibt oder nicht. Wenn ja - Wagen wieder in die Kiste, wenn nein - nochmal Farbe drauf.

Auch ist es wichtig, dass der Lack vor der Messung auch tatsächlich trocken ist - frische Achsen melden nicht, 5min später hingegen klappt es dann."

 
Einbau von SMD-Widerständen

- Anleitung von Olaf Saenger / N-Bahn-Freunde Worms

- Bericht aus einem östereichischen Modellbahnportal mit 2 Fotos

- Grafik zur Verdeutlichung - (c) RainerK

Bild entfernt.

 

Der Widerstand kann schräg oder auch flach auf die Achse eingeklebt werden.

Wichtig dabei ist, daß der Kleber nicht auf die Kontaktflächen des Widerstandes läuft.

SMD-Widerstände bekommt man je billiger, desto größer die abgenommenen Mengen sind.

Die Bauform 0603 sollte hier ausreichen.

Bei Reichelt lohnen sich die Staffeln 100 Stück bzw. als nächste Stufe 4000 Stück. Man kann sich hier auch in regionalen Gruppen hineinteilen.

Kontrolle

Nach erfolgtem Umbau und ausreichender Trocknungszeit ist der Einbau mit einem Ohm-Meter (z.B. Multimeter mit Widerstandsmessung) zu  kontrollieren.

Achsen, die nicht in der vorgegebenen Toleranz liegen, müssen nachgearbeitet werden. Kurzschlüsse entfernen und neu verbinden, Widerstandsschicht bei Lackanwendung überarbeiten. Nur technisch einwandfreie Fahrzeuge dürfen dem Betrieb zugeführt werden.

Kennzeichnung auf der Wagenkarte

Ein Wagen, der mit Widerstandsachsen ausgerüstet ist, soll auf der Wagenkarte entsprechend gekennzeichet werden.

Kennzeichnugnsort auf der Modellseite (die mit der Fahrzeugabbildung) rechts unten.

Als Symbol wird ein Ω verwendet.

Wagenkarten mit Nothaft-Programm:

Spalte "AU", dort ein Ω einfügen (Menü Einfügen -> Symbol -> Ω auswählen).

Schriftgröße:

11 (Fett) für den Ausdruck per Formular "neueGüterwagenkarte+" (eine Karte plus Einsatzkarte pro Seite)

18 (Fett) für den Ausdruck per Formular "Güterwagenkarten" (2 auf einer Seite)



 

Wagenkarten mit FREDL:

Haken bei Ω (Symbol für Widerstandsachse) setzen. Druck wird vsl. in der nächsten FREDL-Überarbeitung freigeschaltet.

Bereits existierende Wagenkarten:

Aufkleben eines kleinen Aufklebers mit einem Ω - Symbol in der rechten unteren Ecke der Modellseite der Wagenkarte.