Zugnummern der Deutsche Reichsbahn in der Epoche 3

Grundsätze:

 

  1. Jede Zugnummer darf auf einem Bahnhof und auf einer Strecke sowie innerhalb einer Reichsbahndirektion nur einmal vorkommen.
  2. Der Zug behält die Zugnummer vom Zugbildungs- bis zum Zugendbahnhof, auch wenn die Zugbildung unterwegs geändert wird.
  3. Für die verschiedenen Verkehrsbeziehungen bzw. Strecken werden besondere Nummernreihen vorgesehen.
  4. Gleiche Nummernreihen sind in verschiedenen Direktionsbezirken nur für Verbindungen festzulegen, die keine Beziehung zueinander haben.
  5. Nummernreihen für Züge über mehrere Direktionsbezirke werden vom Ministerium für Verkehrswesen festgelegt.
  6. Die ungeraden Nummern werden für die Richtungen von West nach Ost und von Süd nach Nord, gerade Nummern für die Gegenrichtungen verwendet.
  7. Die Züge einer Strecke sollen der Zeitfolge nach ab Mitternacht nummeriert werden. Dabei sollen Nummern für später zu ergänzende Züge freigehalten werden.
  8. Bei zusammengehörigen Nummern für Zug und Gegenzug soll immer die niedrigere gerade und die höhere ungerade Nummer verwendet werden.

Nummernreihen:

 

Regel- und Bedarfszüge des Reiseverkehrs

Schnell- und Eilzüge 1 - 399
Personenzüge und Dienstpersonenzüge 400 - 4999
Leerreisezüge zum Zug 80 vor Zugnummer
Leerreisezug vom Zug 90 vor Zugnummer

Regel- und Bedarfszüge des Güterverkehrs

Schnell- und Eilgüterzüge

Durchgangseilgüterzüge 5000 - 5199
Naheilgüterzüge 5200 - 5399
Schnellgüterzüge (Sg und TEEM) 5400 - 5599

Bei den TEEM stehen die beiden letzten Ziffern für die Stammnummer, die auf dem gesamten Zuglauf beibehalten wird. Die beiden ersten Ziffern werden nach den Nummernschemata der beteiligten Bahnverwaltungen festgelegt.

Eilgüterzüge mit Beförderung von Reisenden erhalten je nach Aufgabe eine Nummer aus den oben genannten Bereichen.

Durchgangsgüterzüge (Dg, Gag, Dgb, Gdg)

Wichtige Züge auf weite Entfernungen 6000 - 6099
Züge, die mehr als zwei Rbd Bezirke berühren 6100 - 6399
Durchgangsgüterzüge zwischen zwei Rbd 6400 - 7199
Züge für den Binnenverkehr einer Rbd 7200 - 7899
Züge im Sonderverkehr auf weite Entfernungen 7900 - 7999

Güterwagenleerzüge

Güterwagenleerzüge 10000 - 10099

Nahgüterzüge

Leichte Güterzüge 5800 - 5899
Nahgüterzüge (N, Gmp) 8000 - 9999
und wenn vierstellige Nummern nicht ausreichen 11000 - 11999
Übergabezüge (Üa, Üb) 15000 - 16999

Dienstzüge

Lokleerfahrten und Probezüge für Werkstätten 12000 - 14999
Dienstgutzüge 17000 - 17499
Arbeitszüge 17500 - 17999

 

Sonderreisezüge (inkl. Sonderdienstpersonenzüge) - Einzelzüge

Rbd Berlin 01000 - 01999
Rbd Cottbus 02000 - 02999
Rbd Dresden 03000 - 03999
Rbd Erfurt 04000 - 04999
Rbd Greifswald 05000 - 05999
Rbd Halle 06000 - 06999
Rbd Magdeburg 07000 - 07999
Rbd Schwerin 08000 - 08999

Die erste Ziffer kennzeichnet den Zug als Sonderzug, die zweite den Ausgangsbezirk des Zuges. Zug und Gegenzug sollen zusammengehörige Zugnummern erhalten.

Großprogramme

Voll-, Leerzüge und Lokomotivfahrten der Großprogramme erhalten mit 1 beginnende durchlaufende Nummern und einen Zusatz zur Zugnummer, z.B. DLM 1 (Leipziger Messe)

Beispiel Großprogramm

Vollzüge Hinfahrt 1 - 99
Vollzüge Rückfahrt um 100 höher als Hinfahrt
Flügelzüge um 200, 400 oder 600 höher als Stammzug
Leerzüge um 1000 höher als Zielzug
Abstellzüge um 2000 höher als Ausgangszug

Lz zum Zug

Lz vom Zug

um 10000 höher als Zielzug

um 20000 höher als Ausgangszug

Sonstige Sonderzüge

Sonderdienstzüge, außer Hilfs- und Bedarfszüge 18000 - 18999
Sondergüterzüge, außer Bedarfszüge 19000 - 19999

Quelle: altes Lehrbuch zum Thema Fahrplanwesen, Danke an Thomas Gross